qSOFA-Untersuchung im Rettungsdienst: Bewertung, Maßnahmen und Auswirkungen auf die Letalität

Einleitung

Die Beurteilung des Gesundheitszustands von Patienten im Rettungsdienst ist von entscheidender Bedeutung für die richtige Versorgung und Behandlung. In den letzten Jahren hat sich der Einsatz von Scores wie dem „quick Sequential Organ Failure Assessment“ (qSOFA) als wertvolles Instrument zur schnellen Einschätzung von Patienten entwickelt. Dieser Bericht dient angehenden Rettungsdienstlern als Leitfaden für die qSOFA-Untersuchung, ihre Anwendung und die damit verbundenen Maßnahmen sowie die Auswirkungen auf die Letalität von Patienten.

Was ist qSOFA?

qSOFA steht für „quick Sequential Organ Failure Assessment“ und ist ein einfacher klinischer Score, der zur Einschätzung des Gesundheitszustands von Patienten mit Verdacht auf eine Sepsis oder Infektion verwendet wird. Er besteht aus drei Komponenten:

  1. Bewusstseinslage: Die erste Komponente beurteilt das Bewusstseinsniveau des Patienten. Hierbei wird nach der Glasgow Coma Scale (GCS) gefragt. Ein GCS-Score von 15 weist auf normales Bewusstsein hin, während ein niedrigerer Score auf eine beeinträchtigte Bewusstseinslage hinweisen kann.
  2. Atemfrequenz: Die zweite Komponente erfasst die Atemfrequenz des Patienten. Eine Atemfrequenz von 22 Atemzügen pro Minute oder mehr wird als auffällig betrachtet.
  3. Blutdruck: Die dritte Komponente ist der systolische Blutdruck. Ein systolischer Blutdruck von weniger als 100 mmHg wird als erhöhtes Risiko angesehen.

Ein Patient wird als qSOFA-positiv betrachtet, wenn zwei oder mehr der oben genannten Kriterien erfüllt sind. Dies weist auf ein erhöhtes Risiko für Organversagen und Letalität hin.

Durchführung der qSOFA-Untersuchung

Die qSOFA-Untersuchung sollte schnell und präzise durchgeführt werden, um eine schnelle Bewertung des Patienten zu ermöglichen. Die folgenden Schritte sind zu beachten:

  1. Erfassung der Glasgow Coma Scale (GCS): Stellen Sie fest, ob der Patient bei Bewusstsein ist und wie seine Reaktionen auf verbale und schmerzhafte Reize sind. Der GCS-Score wird entsprechend notiert.
  2. Messung der Atemfrequenz: Zählen Sie die Anzahl der Atemzüge des Patienten pro Minute. Dies kann durch Beobachten der Brustbewegungen oder das Abhören der Atemgeräusche erfolgen.
  3. Messung des systolischen Blutdrucks: Verwenden Sie eine Blutdruckmanschette und ein Stethoskop, um den systolischen Blutdruck des Patienten zu messen.
  4. Interpretation: Bewertung der Ergebnisse und Feststellung, ob der Patient qSOFA-positiv ist (zwei oder mehr abnormale Komponenten) oder qSOFA-negativ (eine oder keine abnormale Komponenten).

Maßnahmen bei qSOFA-Positivität

Wenn ein Patient qSOFA-positiv ist, sollten sofortige Maßnahmen ergriffen werden, um das Risiko von Organversagen und Letalität zu reduzieren:

  1. Sofortige Meldung: Benachrichtigen Sie das medizinische Team und den behandelnden Arzt über die qSOFA-Positivität des Patienten.
  2. Supportive Therapie: Beginnen Sie mit der Gabe von Sauerstoff und intravenösen Flüssigkeiten, um die Atem- und Kreislaufunterstützung sicherzustellen.
  3. Ursachensuche: Suchen Sie nach der zugrunde liegenden Ursache, wie einer möglichen Infektion, und leiten Sie gegebenenfalls die entsprechende Behandlung ein.
  4. Engmaschige Überwachung: Überwachen Sie den Patienten eng und wiederholen Sie die qSOFA-Untersuchung regelmäßig, um Veränderungen im Gesundheitszustand frühzeitig zu erkennen.

Letalität und qSOFA

Studien haben gezeigt, dass qSOFA eine wichtige Rolle bei der Vorhersage der Letalität von Patienten spielt. Patienten, die qSOFA-positiv sind, haben ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen und Letalität. Daher ist die schnelle Identifizierung und Behandlung qSOFA-positiver Patienten von großer Bedeutung, um ihre Überlebenschancen zu verbessern.